Auf Anordnung der französischen Behörden der Saarprovinz 1684 diente die 1575 durch die Einführung der Reformation in der Grafschaft Saarbrücken den Protestanten vorbehaltene Martinskirche auch den Katholiken wieder als Gotteshaus. Verursacht durch die ständig anwachsende Bergarbeiterbevölkerung gegen Ende des 19. Jahrhunderts, häuften sich die Klagen der katholischen Kirchengemeinde über die unzureichenden Platzverhältnisse in der Martinskirche, und man beschloss 1896, mit dem Bau einer katholischen Kirche zu beginnen. Mit der Planung wurde der aus Saarlouis-Roden stammende Architekt Wilhelm Hector beauftragt.
Dem Historismus im damaligen Kirchenbau entsprechend, schuf er eine neugotische, dreischiffige Stufenhalle mit fünf Gewölbefeldern, jedoch ohne Querhaus. Ein eingezogener Chor und eine eintürmige Fassade schließen die Kirche gegen Osten und Westen ab.
Der Chor ist mit bemerkenswerten Glasfenstern aus der Erbauungszeit der Kirche geschmückt, und in den Konchen der Seitenschiffe sind Taufstein und Beichtstuhl untergebracht. Die Kirche ist nach zum Teil schweren Schäden, die sie im Zweiten Weltkrieg erlitt, im ursprünglichen Sinne renoviert und nach den Erfordernissen des II. Vatikanischen Konzils eingerichtet worden. Sie erhielt eine Altarinsel, die man umgehen kann, und im fünften Mittelschiffjoch liegt. Der Unterbau und die Mensa des alten gotischen Hochaltares dienen auf der Altarinsel als Zelebrationsaltar, während das Retabel mit dem neuen Unterbau als Sakramentshaus die Chorapsis schmückt. Die Empore befindet sich im ersten Joch der Westfassade und ist über Wendeltreppen, die sich um die Säulen winden, vom Langhaus aus erreichbar.